ANALOGUE FIELDWORK Residency
Analogue Fieldwork befasst sich mit den Potentialen und Möglichkeiten einer nachhaltigen analogen Dunkelkammerpraxis, pflanzenbasierten Entwicklern als Alternative zu herkömmlichen Fotochemikalien und somit mit der Zukunft der analogen Fotografie. Zentraler Ausgangspunkt ist dabei die Eigenschaft von Pflanzen, durch die in ihnen enthaltenen Phenole und Polyphenole als Entwicklersubstanz zu agieren und Silbersalze zu metallischem Silber reduzieren zu können.
Umwelt und Umgebung in Lindabrunn werden zu Komplizinnen und Koproduzentinnen der fotografischen Bildproduktion, als Künstlerin übergebe ich dabei die Kontrolle über die Prozesse an Pflanzen, Erde, Witterung, Sonne und nicht zuletzt auch an den Zufall, der vorab nicht kalkulierbare chemische Reaktionen zwischen dem lichtempfindlichen Fotomaterial wie Film und Papier und den pflanzlichen Phenolen hervorbringen möge. Bereits erprobte Techniken werden mit den in Lindabrunn vorhandenen ökologischen Ressourcen durchgespielt: das Herstellen von pflanzenbasierten Filmentwicklern, um die fotografische Dokumentation des Arbeitsprozesses zu entwickeln; Phytogramme von vor Ort wachsenden Pflanzen: eine Technik, bei der die Pflanze durch direkten Kontakt mit dem Filmmaterial ihr eigenes Abbild entwickelt und Anthotypien: vergängliche Lichtbilder, die durch Farbstoffe aus vor Ort wachsenden Pflanzen entstehen. So wird ein ortspezifisches Portrait des Geländes entstehen – Abbildendes und Abgebildetes wachsen in der Bildebene zusammen. Prozessdokumentation und „Endergebnisse“ treffen sich auf einer gleichwertigen Ebene.
ANALOGUE FIELDWORK Workshop
Der Workshop bietet einen Einblick in alternative und nachhaltige Prozesse im analogen Fotolabor. Zentral ist die Eigenschaft von Pflanzen, durch die in ihnen enthaltenen Phenole und Polyphenole als Entwicklersubstanz zu agieren und Silbersalze zu metallischem Silber zu reduzieren. Im Rahmen eines Spaziergangs werden vor Ort wachsende Pflanzen gesammelt, die als Ausgangsmaterial für die Bildproduktion dienen sollen: im Anschluss an die Erkundung des Gebiets wird ein Filmentwickler aus den Pflanzen gebraut, um die Fotodokumentation des Spaziergangs zu entwickeln. Weiters wird die Technik des Phytogramms vorgestellt, bei der Pflanzen durch direkten Kontakt mit dem Filmmaterial ihr eigenes Abbild in Form eines Silberbilds entwickeln. Der gemeinsame Prozess mit performativem Charakter eröffnet ein Feld für den Austausch über das Verhältnis von Umwelt, Materialressource und Bildproduktion sowie Abbildendem und Abgebildetem.
Bereits bestehende Vorkenntnisse in der Fotografie sind nicht zwingend vorausgesetzt, können aber von Vorteil sein.