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entfernte erkundungen

28. August 2021 , 10:00 - 5. September 2021 , 17:00

„Für jede Person, die Klänge über weite Entfernungen durch Luft, Wasser, Eis, Metall, Gestein oder durch irgendein anderes akustisch leitfähiges Medium senden möchte – und die Klänge dazu benutzt, um die akustischen Eigenschaften der von ihnen durchwanderten Räume offenzulegen und Zuhörern über große Entfernungen hinweg zu vermitteln.“ Alvin Lucier – Quasimodo the Great Lover)

Mit Rufen überwindet die menschliche Stimme seit jeher Entfernungen.
Aber diese Rufe erzählen uns nicht nur vom gerufenen, sie erzählen uns auch etwas über den Weg, den sie zurückgelegt haben. „durch Luft, Wasser, Eis, …“ ich möchte hinzufügen, sie erzählen uns etwas über die Zeit wenn sie aus der Vergangenheit zu uns kommen, sie erzählen uns etwas über unser Verhältnis zum rufenden Wesen; sind wir verwandt, sind wir fremd? Sie erzählen uns auch über soziale Räume und über Technologien, mithilfe deren sie weitergeleitet werden.

Manchmal rufen wir auch uns selbst zu, z.B. einsam in den Wald, oder zu einer (Fels-) Wand. Die Veränderung des Zurückkommenden erzählt uns etwas über das Dazwischen, über das uns Umgebende.

Mittlerweile ist es möglich über einen Klang, der in einem Raum der über (mindestens 4) Mikrofone wieder aufgenommen wird millimetergenaue Modelle des Raums zu errechnen.
Der Klang selbst ist dabei vielleicht nicht egal, aber doch nebensächlich.

Inspiriert vom weitläufigen und vielschichtigen Gelände des Skulturenparks Lindabrunn habe ich Künstler*innen eingeladen diesen als Klangraum zu erforschen. Die Arbeiten untersuchen verschiedene Arten von Distanz: örtlich / geografische, zeitliche sowie solche, die durch Fremdheit (otherness) entstehen und überwunden werden können.

noid, Kurator

Programm:

Sa 28. Aug

  • 14:00 Eröffnung
  • LOVE – 64 calls of a nightingale transcribed for violoncello @ 10% speed“ – noid
  • Ausstellung Rundgang
  • kammerwellenmusik – filip / Hausch / Mayer / Stotz
  • Talk – Ulrike Truger & Elisabeth Schimana
  • ca. 19:00 dinner
  • Monolith – Elisabeth Schimana
  • Kurzfilmprogramm pt I

So 29. Aug

  • 14-18h Ausstellung

Sa 4. Sept

    • 14:30 T.E.- “auf Festland” – subsistentiale Erkundungen Falkinger / Senynets

Traktor Noon Walk vom Bahnhof Enzesfeld-Lindabrunn zum Symposion

  • Ausstellung Rundgang
  • Psychophysics Forest – Kathrin Hochschuh / Adam Donovan
  • ca 18:30 Dinner
  • Interventions
  • Kurzfilmprogramm pt II
  • DJ saLeh roZati

So 5. Sept

  • ab 14h Ausstellung
  • Chambers by Alvin Lucier – gespielt vom Ensemble Sonderfall
  • Talk – Adam Donovan & Kathrin Hochschuh
  • Talk – Rainer Fritz (Metafunk)
  • Erkundungen – Ensemble Sonderfall (Berghammer / Gartmayer / Gnigler / noid / Schellander)
  • ca 19:30 dinner
  • open end

Installationen (Ausstellung täglich):
Annäherungen – Christine Schörkhuber
Factory Study – your instruments – Hui Ye
LOVE – 64 mating calls of a nightingale transcribed for violoncello @ 10% speed, recorded & pitched back to the original bird-speed  – noid
T. E. – mit dem Traktor von Theresiental (Ukraine) nach Oberösterreich– Elisabeth Falkinger
Versuchsanordnung zur Überwindung mittlerer Entfernungen – noid
WURMLOCH entfernte Erkundungen <-> Annäherungen

Bitte beachten Sie, daß ein Besuch des Festivals nur mit 3G Nachweis möglich ist.
(eventuell sind auch geänderte Bestimmungen zumindest für das 2. Wochenende möglich).
Alle Besucher*innen müssen bei der Ankunft zur Anmeldung,
wo auch gleich eine mögliche Essensbestellung entgegengenommen wird.

Eine Übernachtung mit eigenem Zelt ist im dafür vorgesehenen Bereich ist möglich,
allerdings bitte nur mit akuellem PCR-Test.

Öffentliche Anreise von Wien mit dem Zug (nach Leobersdorf) und Bus 312 nach Station Lindabrunn Angergasse.
(bzw bleiben die Busfahrer auf Anfrage meist auch gerne 500m weiter direkt am oberen Parkplatz des Symposions stehen)
Abreise in der Nacht: Es gibt lokale Taxiunternehmen, für die Fahrt vom Symposion zur Bahnstation Leobersdorf.
Bei Anmeldung und Bar wird es die Möglichkeit geben Sammeltaxis zu koordinieren. letzter Zug: 0:23.

kammerwellenmusik

Veronika Mayer,  Oliver Stotz,  C. Hausch, (and more…)
4 laptopmusiker*innen empfangen den gesamten radio frequenzbereich eines empfängers unweit in Markt Allhau. von 0 Khz bis 30 Mhz (LangWelle, MittelWelle, KurzWelle) werden signale aus der ganzen welt eingefangen.

Talk – Ulrike Truger & Elisabeth Schimana

Ulrike Truger,  Elisabeth Schimana
„Ich denke in Stein.“ Diese Selbstbeschreibung charakterisiert die Bildhauerin, die sich mit ihren Arbeiten immer wieder explizit im politischen Diskurs verortet. „Die Wächterin“, der „Omofuma Stein“, oder zuletzt die monumentale Arbeit mit dem Titel „How Dare You“ – ein Ausrufezeichen aus weißem Carrara-Marmor machen dies unmissverständlich deutlich.

Monolith

Elisabeth Schimana
  Ein Stück über Steine, die einmal Lebewesen waren, Gebirge, die einmal Meere waren. „Und alles begann vor Millionen von Jahren, als der Ozean, die Tethys, Sand in die Schalen der Ammoniten spülte, diese zu Stein wurden und die Alpidischen Ketten entstanden.

Kurzfilmprogramm

Billy Roisz,   Sigi Frühauf,   Mutt/Mayr, (and more…)
„Quarantine carousell“ – Billy Roisz „Distance Film 1“ – Sigi Frühauf „Frühling in Isolation“ – Mutt/Mayr „Evolving Narrative“ – Norbert Math „Thoughts on screen“ – Clara Abi Nader

T.E.- „auf Festland“ – subsistentiale Erkundungen

Elisabeth Falkinger,  Olha Senynets
Zur Eröffnung des 2. Festivalwochenendes wird Elisabeth Falkinger mit ihrem ukrainischen Traktor und der Sängerin Olha Senynets die Besucher*innen vom Bahnhof Enzesfeld zum Symposionsgelände geleiten.

Psychophysics Forest

Kathrin Hochschuh,  Adam Donovan
  Hochschuh und Donovan erschaffen ausgeklügelte robotische Maschinen, die mit, unserer Wahrnehmung innewohnenden, unheimlichen Systemen spielen. Ihre Werke und Maschinen rufen eine Andersheit oder Zeitlosigkeit hervor, die nur im Hier und Jetzt präsent ist.

saLeh roZati – DJ set

saLeh roZati
„es wird eine innere reise durch orientalischen klänge zu entfernten erkundungen werden, tiefer und tiefer ganz entfernt dass es sehr nah ist und wird “ saLeh

Chambers

Alvin Lucier,  Susanna Gartmayer,  noid, (and more…)
„Klänge tragbarer Resonanzräume, die Klänge von Muscheln oder hohlen Händen etwa, können nach draußen getragen werden, auf Straßen und Felder hinaus, in Parks und Universitätsgelände hinein, durch Gebäude und Wohnzimmer hindurch, bis eine äußere Grenze erreicht ist, an der eine Spieler*in sich gerade noch in Hörweite zumindest einer anderen Spieler*in befindet. […]“ (Aus Lucier: „Chambers“ – score)

LOVE – 64 calls of a nightingale transcribed for violoncello @ 10% speed

noid
Die Komposition „LOVE” versucht eine artenübergreifende Verständigung mit Hilfe der Verlangsamung herzustellen. Der viel zu schnelle – und damit für das menschliche Gehör nicht auflösbare – Gesang der Nachtigall wurde auf das 10-fache seiner ursprünglichen Länge gedehnt, transkripiert und diese Partitur auf einem Cello interpretiert.

Talk – Hochschuh & Donovan

Kathrin Hochschuh,  Adam Donovan
artist talk

Talk – Digitaltechnik und Anwendungen im Kurzwellenfunk

Rainer Fritz
Rainer Fritz ist Teil der Gruppe Metafunk, die seit Jahren eine Sende / Empfangsstation auf dem Gelände des VSL betreibt.

Erkundungen

Thomas Berghammer,  Susanna Gartmayer, (and more…)
Mit dem Ensemble Sonderfall versammeln sich 5 zeitgenössischer Komponist*innen eine Woche lang am Ort, um für den Ort eigene Stücke zu entwickeln: Situationen, Interventionen, Abläufe oder Kommentare, jedenfalls akustische Erkundungen, die im Verlauf des letzten Festivaltages präsentiert werden

INSTALLATIONEN:

Factory Study
Hui Ye
factory study (your-instruments) HD video with sound, 13’28”, loop (more…)

T. E. – mit dem Traktor von Theresiental (Ukraine) nach Oberösterreich

Elisabeth Falkinger
Als Elisabeth Falkinger 2013 ins ukrainische Theresiental reiste, verliebte sie sich in einen alten, roten Traktor. Sie beschloss mit ihm zurückzufahren. Das während der dreimonatigen Fahrt entstandene Reisetagebuch wurde ihre Diplomarbeit. Fotos zeigen das ungleiche Paar beim Baden; der Text spricht von „T.“ und „E.“ – statt „Traktor“ und „Elisabeth“.

Annäherungen – eine Intervention in der Wiese

Christine Schörkhuber
ortsspezifische Installation, oral history, 2020 Diese interviewbasierte Arbeit setzt sich mit Erzählungen von Menschen auseinander, die einen leidenschaftlichen Bezug zum Gelände des Symposion Lindabrunn haben. Ihre Positionen werden zum Ausgangspunkt einer Installation im Freien, die sich diesem vielschichtigen Ort mit seinen unterschiedlichen Perspektiven und Bedeutungsebenen subtil und persönlich annähert.

LOVE – 64 mating calls of a nightingale transcribed for violoncello @ 10% speed, recorded & pitched back to the original bird-speed.

noid
Klanginstallation basierend auf der Komposition: „LOVE – 64 Calls of a nightingale transcribed for Violoncello @ 10% speed.“ Die Aufzeichnung der Aufführung vom 4. Mai 2014, entstanden im Rahmen der Reihe Neue Musik in St. Ruprecht wird auf die ursprüngliche Geschwindigkeit und Tonhöhe der originalen Nachtigall-Aufnahme zurückgesetzt.

Versuchsanordnung zur Überwindung mittlerer Entfernungen

noid
  Seit März 2020 hat die Frage der angemessenen Distanz beim zwischenmenschlichen Kontakt unerwartet an Brisanz gewonnen; bis Dato eher Thema von Smalltalk entlang der Nord/Süd Achse erhielt die Frage plötzlich epedemologische Bedeutung und Relevanz in der Verhandlung über die Einschätzung des Infektionsgeschens.

WURMLOCH

zu einem im Vorhinein zufällig gewähltem Zeitraum verbinden sich die beiden Festivals „Entfernte Erkundungen“ in Lindabrunn und das Festival „Annäherungen“ im Waldviertel über einen Live-Stream. Beide Streams sind auch zeitleich auf den beiden Kanälen der Streaming Plattform „echoraeume“ zu sehen & hören. echoraeume.klingt.org/